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November 24, 2021
Kaum etwas wird in unserem Alltag so vielseitig und oft genutzt wie Zucker: ob als Süßungsmittel für den frisch aufgebrühten Kaffee, zum Abrunden von Soßen oder als Zutat für Backwaren aller Art. Sage und Schreibe 33,8 Kilogramm hat jeder von uns im Jahr 2019/2020 zu sich genommen.
Damit wir uns täglich den süßen Genuss gönnen können, werden weltweit Rüben und Zuckerrohr angebaut, wobei letzteres mit etwa 80 Prozent den Löwenanteil ausmacht. Doch hast du gewusst, dass die exotische Pflanze nicht nur in der Lebensmittelindustrie von Bedeutung ist, sondern auch für Verpackungen immer wichtiger wird?
Wir haben uns mit Christoph Buhl von buhl paperform unterhalten. Er kennt sich mit nachhaltigen Verpackungsmaterialien aus, wie kein anderer und hat uns im Interview berichtet, wie aus Zuckerrohr Bagasse wird. Erfahre zudem, wo der Rohstoff seine Wurzeln hat und wie er in der Industrie verarbeitet wird.
Die Pflanze, die von Gärtnern und Landwirten auch als Saccharum Officinarum bezeichnet wird, gehört wie die meisten Getreidearten botanisch zu der Familie der Süßgräser. Im Laufe ihres Lebens erreicht sie eine Höhe von drei bis sechs Metern und bildet innerhalb kürzester Zeit viele etwa zwei bis viereinhalb Zentimeter dicke Halme aus. Und genau diese enthalten den kostbaren Zucker. Dabei handelt es sich vor allem um Saccharose, wie der Pflanzenname bereits erahnen lässt.
Die besten Erträge liefert die Pflanze, wenn sie es warm und kuschelig hat. Deswegen liebt sie die tropischen und subtropischen Gebiete unserer Erde, wo das Thermometer konstant 25 Grad oder mehr zeigt.
Es wird vermutet, dass das Süßgras seine Wurzeln in Asien hat, wo es auch heute noch großflächig angebaut wird. Der unangefochtene Spitzenreiter in Sachen Zuckerrohranbau ist jedoch das Land des Zuckerhutes, denn die Brasilianer bevorzugen es süß.
Übrigens: In Brasilien wird die Pflanze nicht ausschließlich von der Lebensmittelindustrie genutzt. Sie ist zudem ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Ethanol für Biokraftstoff.
Bis die Zuckerkristalle entstehen, sind einige Verarbeitungsschritte nötig
Wenn der natürliche Zuckerlieferant nach ein bis zwei Jahren seine maximale Höhe und den richtigen Reifegrad erreicht hat, erfolgt die Ernte. Hierfür wird die Pflanze oftmals noch per Hand und ordentlich Körpereinsatz ganz knapp über dem Boden abgeschnitten.
Doch wie entsteht aus dieser Ausbeute denn nun der von uns geschätzte Zucker? Wir verraten es dir.
Die faserigen Pflanzenreste, die nach dem Pressen übrig bleiben, werden häufig weggeworfen. Allerdings bieten sie einen guten Grundstoff für Verpackungen, denn sie lassen sich ähnlich wie Papier verarbeiten.
Bagasse, der Reststoff, der bei der Verarbeitung des Zuckerrohrs entsteht, ist ein reines Agrarabfallprodukt, das nicht extra gezüchtet werden muss und somit keine anderweitig benötigten Agrarflächen in Anspruch nimmt. Allein das ist schon ein großer Vorteil, aber natürlich nicht der einzige. Wir haben die wichtigsten Pluspunkte für dich zusammengestellt:
Vielleicht ist dir Zuckerrohr schon einmal in Form von umweltfreundlichem Geschirr begegnet. Oder setzt du in deinem Gastronomiebetrieb seit dem Plastikverbot im Jahr 2021 bereits aufkompostierbare Menüboxen?
Bagasse erfreut sich aufgrund seiner Eigenschaften speziell für die Herstellung nachhaltiger Verpackungen für Lebensmittel immer größerer Beliebtheit. Außerdem ist das Material aufgrund seiner enormen Stabilität mittlerweile sogar als Ausgangsstoff für Baumaterialien im Einsatz und auch die Papierindustrie hat Bagasse für sich entdeckt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass der Agrarabfall durch mechanische Bearbeitung eine ähnliche Struktur entwickelt wie eine Papierfaser. „So lässt sich relativ günstig eine Alternative zu herkömmlichem Papier entwickeln“, so Christoph Buhl.
Bis aus dem vielseitigen Nebenprodukt der Zuckerrohrverarbeitung eine nachhaltige Verpackung wird, sind natürlich ein paar Bearbeitungsschritte erforderlich. Diese erklärt uns Christoph Buhl Schritt für Schritt:
Wenn das Wasser verdunstet ist, kannst du die stabile und umweltfreundliche Verpackung beispielsweise für die Aufbewahrung von Lebensmitteln in der Gastroküche verwenden oder sie deinen Gästen als Außer-Haus-Transport-Lösung mitgeben.
Gute Verpackungen für eine grünere Zukunft
Wir sagen ja, denn speziell das Material ist ein reiner Abfallstoff, für das keine extra Anbauflächen benötigt werden.
Zudem verbraucht die Verarbeitung von Bagasse viel weniger Energie als Holz, sodass du durch den Umstieg auf zuckerrohrbasierte Produkte und Verpackungsoptionen in deinem Unternehmen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Natur leistest. Und alles, was kompostierbar ist, sorgt für weniger Müll auf unserer Erde.
Über die Redaktion
Julia Baransky ist Content-Managerin bei inara schreibt. Technisches Know-how und strukturierte Lösungen sind Julias Stärken. Durch ihr analytisches Denkvermögen versteht sie Zusammenhänge wie keine andere. Mit ihren sorgfältig recherchierten Texten, nimmt sie dich mit auf die Reise in ferne Welten.
Quellen:
1) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/175483/umfrage/pro-kopf-verbrauch-von-zucker-in-deutschland/
2) https://www.iva.de/iva-magazin/umwelt-verbraucher/verdraengt-rohrzucker-ab-2017-heimischen-ruebenzucker
Titelbild von Kindel Media. Weitere Bilder von aranprime und Brian Garrity
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Mit dem umfassenden Plastikverbot, das am 3. Juli 2021 in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Kraft tritt, wird sich für die Gastronomie eine Menge ändern. Wer nach diesem Datum noch Essen außer Haus verkaufen, am Imbiss servieren oder zu seinen Kunden nach Hause liefern möchte, muss sich Gedanken um die Verpackung machen. Menüboxen, Fast-Food-Verpackungen und To-Go-Becher aus Styropor dürfen dann vom Handel nur noch abverkauft, aber nicht mehr produziert werden.
Eine Alternative stellen Verpackungen aus umweltfreundlicher Bagasse dar. Die faserigen und gemahlenen Überreste aus der Zuckerproduktion bieten dieselben positiven Eigenschaften wie Styropor, sind aber zu 100 % kompostierbar und unterliegen nicht dem Plastikverbot.
Große Teile dieses Plastikmülls werden nicht dem Recycling zugefügt oder in Müllverbrennungsanlagen zumindest in Energie umgewandelt. Sie landen vielmehr an den Böschungen unserer Straßen, auf einsamen Parkplätzen, Waldlichtungen oder direkt im Meer.
Nach einer Schätzung des World Wide Fund for Nature (WWF) befinden sich derzeit rund 80 Millionen Tonnen Plastikmüll auf dem Meeresboden unserer Ozeane. Jedes Jahr gelangen weitere 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen hinzu, so die Experten. Das entspricht einer Lastwagenladung voll mit Müll, die jede Minute ins Meer gekippt wird. Mehr als 40 % dieser Kunststoffe wird nur ein einziges Mal verwendet, bevor es seine letzte Reise ins Meer antritt. Expertenberichten zufolge gibt es über 700 Arten von Meeresbewohnern, die entweder Plastik gefressen oder sich darin verfangen haben und umgekommen sind.
Fettresistent soll sie sein, außerdem wasserdicht und geschmacksneutral. Sie muss ständig verfügbar sein, darf so gut wie nichts wiegen und soll sich im Lager so eng wie möglich an ihre Kolleginnen schmiegen, um Platz zu sparen. Die Anforderungen der Gastronomie an eine Menü-Verpackung sind enorm. Bisher vertraute man unisono auf einen Big Player auf dem Markt: expandiertes Polystyrol, besser bekannt unter dem Markennamen Styropor. Der allerdings scheidet nun aus und darf nach dem neuen Verpackungsgesetz nicht mehr für Verpackungsmaterialien genutzt werden. Sobald die Restbestände abverkauft sind, dürfen diese nur noch mit umweltfreundlichen Alternativen ersetzt werden.
Eine umweltfreundliche Alternative zu Kunststoff und Styropor? Die gibt es! Dürfen wir vorstellen: Bagasse, die faserigen und gemahlenen Überreste aus der Zuckerproduktion, die entstehen, wenn der Zuckersaft aus dem Zuckerrohr gepresst wird. Das Material besitzt dieselben positiven Eigenschaften wie Styropor, ist aber zu 100 % organischen Ursprungs. Das macht die Menüboxen nicht nur wasserdicht und fettabweisend, sondern auch vollständig kompostierbar. Es handelt sich nicht um einen biobasierten Kunststoff, sondern um ein biologisches Material, das sich innerhalb von 90 Tagen rückstandsfrei zersetzt und die Umwelt nicht belastet. Damit sind Einweggeschirr oder Menüboxen aus Bagasse nicht vom Plastikverbot 2021 und dem neuen Verpackungsgesetz betroffen.
Das neue Gesetz wirkt sich auf alle Gastronomen und Händler in der Europäischen Union aus. Ein Ansturm auf umweltfreundliche und gesetzeskonforme Alternativen ist also unvermeidlich. Um zu verhindern, dass ab dem 3. Juli 2021 aufgrund von eventuellen Lieferschwierigkeiten seitens der Hersteller im Betrieb das Licht ausgeht, sollten sich die Betreiber von Restaurants, Imbissen und Lieferbetrieben frühzeitig mit Einweggeschirr und Menüverpackungen eindecken.
Um den hohen Plastikkonsum künftig zu reduzieren, hat das Europäische Parlament ein Verbot von verschiedenen Einweggegenständen aus Kunststoff erlassen, das am 3. Juli 2021 in Kraft tritt. Die deutsche Bundesregierung hat daraufhin ihr Verpackungsgesetz aktualisiert und unter anderem Einwegteller und -besteck, aber auch Menüverpackungen und To-Go-Becher aus Styropor verboten. Die Industrie hat darauf bereits reagiert und mit Bagasse ein umweltfreundliches und kompostierbares Material gefunden, das dieselben positiven Eigenschaften wie Styropor besitzt, der Umwelt und ihren Bewohnern allerdings keinen Schaden zufügt.