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September 22, 2021
Wir alle kennen ihn: den grünen Biomüllbeutel, der samt Kaffeesatz, Kartoffel- und Eierschalen aus deiner Restaurantküche in die Biotonne wandert. Und das ganz ohne schlechtes Gewissen, da er sich mit deinen biologischen Abfällen in wertvolle Erde verwandelt. Soweit die Theorie.
Doch hast du gewusst, dass dieser Prozess viele Jahre dauern kann? Der Meeresbiologe Richard Thompson von der University of Plymouth zeigte in einer Studie von 2015, dass die ökologisch anmutenden Tüten selbst nach drei Jahren noch stabil genug waren, um beispielsweise zwei Kilogramm Äpfel zu transportieren.
Wir haben uns deswegen mit Christoph Buhl, Gründer von sunny tableware und Geschäftsführer bei buhl paperform, unterhalten. Er beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit nachhaltigen Verpackungslösungen und fertigt unter anderem kunststofffreie Faserformeinlagen für Faltschachteln. Er weiß genau, warum biologisch abbaubare Produkte nicht automatisch kompostierbar sind und wie du Bioplastik in deinem Unternehmen umweltfreundlich entsorgst.
Was heißt es eigentlich, wenn du auf der Umverpackung deiner Küchenrollen, dem Toilettenpapier oder der Flasche deines Universalreinigers der Bezeichnung „biologisch abbaubar“ begegnest? Ganz einfach: Ein solches Produkt oder dessen Verpackung “würde sich vom Grundsatz her in der freien Natur auflösen“, verrät uns Christoph Buhl.
Nach der Zersetzung durch beispielsweise Mikroorganismen oder Enzyme bleiben in der Regel nur CO₂, Wasser, Biomasse und mineralische Salze übrig, die wieder in den natürlichen Kreislauf gelangen.
Beispiele für biologisch abbaubare Produkte sind unter anderem naturbelassenes Holz, Kork, Baumwolle oder unbehandeltes und unbedrucktes Papier.
Kompostierbar, biobasiert, biologisch abbaubar. Durch die Kennzeichnung auf Verpackungen kann man schon einmal durcheinanderkommen und schnell landen Verpackungen, die eigentlich in den Restmüll gehören in der Biotonne.
Damit du dich in Zukunft besser im Begriffsdschungel der Verpackungsindustrie zurechtfindest, haben wir mit Christoph Buhl einige Informationen zusammengefasst.
Vielleicht hast du in deinem Gastronomiebetrieb auch schon vermehrt darauf geachtet, dass du die herkömmlichen Kunststoffverpackungen und Tüten durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt. Wenn es sich beispielsweise bei der Umverpackung deiner Küchentücher um einen biologisch abbaubaren Kunststoff handelt, besteht dieser vermutlich aus Stärke, Cellulose oder abbaubaren Polyester. Aber auch Plastik aus dem Polymer der Milchsäure (Polylactid) ist weit verbreitet.
Das heißt aber nicht, dass dieser biologisch abbaubare Kunststoff auf den Kompost oder in die Biotonne darf, weiß Christoph Buhl. „Es kommt stark darauf an, wie dieser biologisch abbaubare Kunststoff verarbeitet wurde und wie lange es dauert, bis dieser sich zersetzt.“
Schaue daher bei jeder Bio anmutenden Verpackung auf weitere Informationen und Entsorgungssymbole, wie unter anderem den drei grünen Pfeilen, die bedeuten, dass diese Verpackung in die gelbe Tonne muss.
Nur aus kompostierbarer Verpackung kann Erde werden.
Die Takeaway Verpackung einfach auf den Kompost werfen und nach drei Monaten statt Plastik, frische Erde in den Händen halten. Klingt unrealistisch? Ist mittlerweile aber möglich. Kompostierbare Verpackungen, wie etwa unsere Takeaway Boxen, die aus dem kompostierbaren Stoff Bagasse bestehen, sind biologisch zersetzbar ohne auf Industrietechniken zurückgreifen zu müssen.
Achte bei der Bezeichnung von Umverpackungen deswegen genau darauf, ob diese nur biologisch abbaubar sind oder kompostierbar, denn diese müssen unterschiedlich entsorgt werden.
Biobasierte Kunststoffe werden, wie der Name bereits erahnen lässt, industriell aus biologischem Material, also Biomasse, hergestellt. Hierbei handelt es sich meist um Pflanzen wie Zuckerrohr oder Mais, die reich an Stärke oder Zellulose sind. Darüber hinaus werden nachwachsende Rohstoffe wie Ölsaaten oder auch Holz als natürliche Basis verwendet. Auf den Einsatz tierischer Produkte wird dabei in aller Regel verzichtet.
Christoph erzählt: „Plastik auf Erdölbasis ist streng genommen auch biobasiert, aber noch lange nicht biologisch abbaubar oder kompostierbar. Hier muss der Verbraucher ganz genau nachschauen, denn in die Biotonne gehören diese Verpackungen nicht.“
An diesem Beispiel sehen wir, wie irreführend die Bezeichnungen sein können, denn nicht überall, wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin.
Bei den ganzen Bezeichnungen vergisst man oft, in welche Tonne der Müll gehört.
Nur wenn sie nach DIN EN 13432 oder EN 14995 zertifiziert sind, darfst du sie guten Gewissens in die braune Tonne werfen.
Tipp: Am besten achtest du bereits bei deinem Einkauf darauf, dass du Produkte wählst, die auf ihrer Verpackung das Keimlingssymbol tragen, denn diese kannst du kompostieren.
Auch wenn der Begriff „biologisch abbaubar“ es suggeriert, so bedeutet dies nicht, dass du zukünftig auf die gelbe Tonne verzichten kannst. Christoph findet: „Solange wir unseren Müll richtig trennen, können zum Beispiel Kunststoffe immer wieder verwendet werden und gelangen zurück in den Kreislauf. So bedienen wir uns bereits verwendeter Rohstoffe und müssen keine neuen Quellen anzapfen“. Jede der Varianten hat Vor- und Nachteile.
Es ist zweifelsohne wichtig, dass Unternehmen nach und nach auf alternative Verpackungslösungen umsteigen. Allerdings ist die Verwendung von biologisch abbaubaren Produkten trotz ihrer günstigeren Ökobilanz nicht immer die beste Lösung.
So kommt es nach Meinung von Christoph Buhl stark darauf an, wo die Flaschen, Tüten und Boxen aus Bioplastik zum Einsatz kommen, denn sie sind z. B. in Sachen Feuchtigkeitsresistenz gegenüber klassischen Kunststoffen meist eingeschränkt. Deshalb sei es manchmal sogar besser ein erdölbasiertes Produkt zu nehmen und dieses vernünftig zu recyceln. „Wir müssen die Recyclingkreisläufe erst einmal schließen.“
Schwarz oder Weiß, Fluch oder Segen. So genau kann die Diskussion um Verpackungen, ob biobasiert, kompostierbar oder recycelbar, nicht definiert werden. In unserem Beitrag haben wir deswegen unterschiedliche Fakten miteinander verglichen.
Quellen:
Titelbild von: John Cameron. Weitere Bilder von: Markus Spiske, Pawel Czerwinski.
Über die Redaktion
Hatice Kücükhüseyin ist Content-Expertin bei inara schreibt. Worte sind ihr Lieblingswerkzeug. Mit ihnen bringt sie Farbe und Leben in jeden Text. Wenn sie nicht gerade schreibt, schaut sie französisches Kino.
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Mit dem umfassenden Plastikverbot, das am 3. Juli 2021 in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Kraft tritt, wird sich für die Gastronomie eine Menge ändern. Wer nach diesem Datum noch Essen außer Haus verkaufen, am Imbiss servieren oder zu seinen Kunden nach Hause liefern möchte, muss sich Gedanken um die Verpackung machen. Menüboxen, Fast-Food-Verpackungen und To-Go-Becher aus Styropor dürfen dann vom Handel nur noch abverkauft, aber nicht mehr produziert werden.
Eine Alternative stellen Verpackungen aus umweltfreundlicher Bagasse dar. Die faserigen und gemahlenen Überreste aus der Zuckerproduktion bieten dieselben positiven Eigenschaften wie Styropor, sind aber zu 100 % kompostierbar und unterliegen nicht dem Plastikverbot.
Große Teile dieses Plastikmülls werden nicht dem Recycling zugefügt oder in Müllverbrennungsanlagen zumindest in Energie umgewandelt. Sie landen vielmehr an den Böschungen unserer Straßen, auf einsamen Parkplätzen, Waldlichtungen oder direkt im Meer.
Nach einer Schätzung des World Wide Fund for Nature (WWF) befinden sich derzeit rund 80 Millionen Tonnen Plastikmüll auf dem Meeresboden unserer Ozeane. Jedes Jahr gelangen weitere 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen hinzu, so die Experten. Das entspricht einer Lastwagenladung voll mit Müll, die jede Minute ins Meer gekippt wird. Mehr als 40 % dieser Kunststoffe wird nur ein einziges Mal verwendet, bevor es seine letzte Reise ins Meer antritt. Expertenberichten zufolge gibt es über 700 Arten von Meeresbewohnern, die entweder Plastik gefressen oder sich darin verfangen haben und umgekommen sind.
Fettresistent soll sie sein, außerdem wasserdicht und geschmacksneutral. Sie muss ständig verfügbar sein, darf so gut wie nichts wiegen und soll sich im Lager so eng wie möglich an ihre Kolleginnen schmiegen, um Platz zu sparen. Die Anforderungen der Gastronomie an eine Menü-Verpackung sind enorm. Bisher vertraute man unisono auf einen Big Player auf dem Markt: expandiertes Polystyrol, besser bekannt unter dem Markennamen Styropor. Der allerdings scheidet nun aus und darf nach dem neuen Verpackungsgesetz nicht mehr für Verpackungsmaterialien genutzt werden. Sobald die Restbestände abverkauft sind, dürfen diese nur noch mit umweltfreundlichen Alternativen ersetzt werden.
Eine umweltfreundliche Alternative zu Kunststoff und Styropor? Die gibt es! Dürfen wir vorstellen: Bagasse, die faserigen und gemahlenen Überreste aus der Zuckerproduktion, die entstehen, wenn der Zuckersaft aus dem Zuckerrohr gepresst wird. Das Material besitzt dieselben positiven Eigenschaften wie Styropor, ist aber zu 100 % organischen Ursprungs. Das macht die Menüboxen nicht nur wasserdicht und fettabweisend, sondern auch vollständig kompostierbar. Es handelt sich nicht um einen biobasierten Kunststoff, sondern um ein biologisches Material, das sich innerhalb von 90 Tagen rückstandsfrei zersetzt und die Umwelt nicht belastet. Damit sind Einweggeschirr oder Menüboxen aus Bagasse nicht vom Plastikverbot 2021 und dem neuen Verpackungsgesetz betroffen.
Das neue Gesetz wirkt sich auf alle Gastronomen und Händler in der Europäischen Union aus. Ein Ansturm auf umweltfreundliche und gesetzeskonforme Alternativen ist also unvermeidlich. Um zu verhindern, dass ab dem 3. Juli 2021 aufgrund von eventuellen Lieferschwierigkeiten seitens der Hersteller im Betrieb das Licht ausgeht, sollten sich die Betreiber von Restaurants, Imbissen und Lieferbetrieben frühzeitig mit Einweggeschirr und Menüverpackungen eindecken.
Um den hohen Plastikkonsum künftig zu reduzieren, hat das Europäische Parlament ein Verbot von verschiedenen Einweggegenständen aus Kunststoff erlassen, das am 3. Juli 2021 in Kraft tritt. Die deutsche Bundesregierung hat daraufhin ihr Verpackungsgesetz aktualisiert und unter anderem Einwegteller und -besteck, aber auch Menüverpackungen und To-Go-Becher aus Styropor verboten. Die Industrie hat darauf bereits reagiert und mit Bagasse ein umweltfreundliches und kompostierbares Material gefunden, das dieselben positiven Eigenschaften wie Styropor besitzt, der Umwelt und ihren Bewohnern allerdings keinen Schaden zufügt.